Gesellschaftliche Strukturen verändern sich und können zu einem Verlust an Stabilität führen. Obwohl Beziehungen schnelllebiger werden, zahlreiche Trennungen erfolgen, scheint uns doch nichts so wichtig wie die Zweierbeziehung. Für mich ist das eines der wichtigsten Themen in meinem Leben. Beziehungen haben auch dazu geführt, dass ich mich so vielschichtig für die Liebe interessiere und so wurde wie ich bin, da sie nicht nur glatt und ohne Schwierigkeiten liefen, sondern gefühlte Tiefen des Marianen Grabens und Höhe des Mount Everest inne hatten. Vertrauen zu lernen und auf meine Intuition zu vertrauen, waren für mich die wichtigsten Meilensteine um Privat mein Glück zu finden.
Andauernd sind wir auf der Suche nach der/ dem Richtigen. Aber können wir auch lernen zu bleiben, statt zu gehen? Dadurch, dass wir mit unserer Vergangenheit in Partnerschaften konfrontiert werden, ist jede für sich eine Art der Therapie. Der Partner spiegelt uns, wir müssen lernen, Kompromisse einzugehen. Wir sollten die Sprache des anderen verstehen und eine Grundbasis schaffen, die in ihrer Stärke Beton gleicht.
Es ist wichtig die Probleme zu erkennen und gemeinsame Lösungsmöglichkeiten zu finden. Durch verlorenes Vertrauen fällt es uns schwer, intensive Nähe zuzulassen, Beziehungen mit Hingabe zu leben und oftmals haben wir Angst von unserem Gegenüber eingenommen, aufgesogen zu werden. Wie schafft man ein „wir“ und bleibt trotzdem noch „ich“?
Die drei "Partnerschaftsgärten"
Stell dir vor, du besäßest drei Gärten. Einer ist deinen Anliegen gewidmet, einer der Beziehung und einer deinem Partner. Welche Herausforderungen betreffen euch beide? Welche Themen befinden sich in deinem Bereich und welche innerhalb der Beziehung? Stimmt diese Verteilung oder möchtest du eine neue Ordnung schaffen?
Natürlich, gerade innerhalb von Paarbegleitungen und Therapien verändern sich auch Systeme und die Abgrenzungen einzelner Bereiche. Hier ist es besonders wichtig darauf zu achten, ob Themen und Aspekte in den richtigen „Gärten“ zu finden sind.
Sind wir einer Meinung?
Seid ihr das? Oder wisst ihr beide nicht genau in welchen Bereichen der Partnerschaft eure Meinung übereinstimmt? Auch hierfür habe ich eine kleine Aufgabenstellung, die zum positiven Nachdenken anregen soll.
Es gibt einen grünen Bereich, in dem eure Einschätzungen als Paar konform sind, einen gelben, der einer offen Kommunikation sowie einer Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten bedarf und zuletzt rot, das Territorium in dem schon ein Konflikt besteht, dessen Klärung stark im Fokus liegt.
Imago Methoden, psychoanalytische Ansätze zur Beziehungsdynamik und Ansätze des Schemacoachings, Übungen zum Thema Vertrauen sowie liebevoller Kommunikation, Sexualität aber auch Spiritualität und das Wissen über Transzendenz unterstützen Paare in ihrer Liebesfähigkeit.
Beziehungen müssen nicht enden, Kolonialisierung des Partners nicht stattfinden, Machtkämpfe nicht ausgefochten und auch Kontrolle muss nicht ausgeübt werden.
Achtsamkeit und Empathie für das besondere, ganz spezielle Gegenüber lassen Beziehungen gedeihen als auch die Liebe wachsen.
Quellen: Roland Weber - Paare in Therapie - Erlebnisintensive Übungen und Methoden
Katherine Hertlein, Dawn Viers, Therapie Tools Paar- und Familientherapie