Loslassen kann auch Glück bedeuten

Kolumne MM MonatsMagazin
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Letztens erlebte ich die Wucht der Gegensätzlichkeit an Wünschen, wie sie in diesem Fall für beide Partner nicht schlimmer hätten sein können.

 

Sie möchte wieder frei sein, weil sie sich verliebte. Ihr Mann möchte sie, seine Frau,  nicht gehen lassen. In ihren Gesprächen hagelt es anfangs viele Vorwürfe, gefolgt von Protesten zum Schutz des eigenen „Ichs“.

 

Da die Dame ihre Beziehung, so gut das möglich ist, emotional losgelassen hat, möchte ich mich meinem Klienten zuwenden.

Seine größte Angst ist, zu viel Anstrengungen zu unternehmen, nur um sie dann trotzdem an den anderen zu verlieren. Affären können Beziehungen durch die Euphorie, die einer der Partner in sich trägt, beflügeln. Aber sie sollten letztendlich beendet und die Glücksgefühle in die Hauptbeziehung miteinbezogen werden.

 

Natürlich kann man auch andere Systeme für sich selbst definieren, eine Menage a Trios, eine offene Beziehung – Hauptsache alle Beteiligten fühlen sich wohl.

Hier jedoch ist es klar, dass zu viele Investitionen nicht lohnenswert wären. Die Gleichgültigkeit ihrerseits hat Einzug in die Beziehung gehalten. Seine Liebesbotschaften werden unter dem Deckmantel der Freundschaft überhört.

 

Was aber bedeutet das für ihn? Sich Zeit nehmen, um sein Selbstwertgefühl erneut zu entwickeln und eigene Ziele zu verfolgen. Er muss zuerst den Schmerz verarbeiten und dann, wenn es ihm emotional möglich erscheint, eine Freundschaft entstehen lassen. Es ist wichtig sich die Pause zu gönnen, um angemessen zu reflektieren. Nach dem Verarbeitungsprozess wartete eine Frau, die seine Zuneigung zu teilen vermag.