Spieglein, Spieglein: Innere & äußere Schönheit in schwierigen Beziehungen

Warum ist es bloß so wichtig, innerhalb einer Beziehung seine eigene Wertigkeit oder die innere und äußere Schönheit nicht aus dem Blickwinkel zu verlieren? Elementare Dinge, die in einer "normalen" Beziehung Gang und Gebe sind, verschwimmen in anstrengenden Partnerschaften. Aber was ist schon "normal"?! Gar nicht so einfach, das zu definieren....Ich meine damit, dass man seine positiven Vorstellungen einer Beziehung nicht aufgibt und die eigenen Erwartungen in den Keller sinken. 

Ich kenne einige Paare, bei denen einer der Partner nach langen Machtkämpfen von seinen, der Beziehung vorangegangenen Ansprüchen, nichts mehr weiß. War es in seinen bisherigen Partnerschaften klar vereinbart, treu zu bleiben, ist er jetzt schon froh, nicht betrogen zu werden oder nicht mehr ganz so oft oder vielleicht nicht körperlich sondern "lediglich" sprachlich, sprich bei Messanger & Co. 

Wie kann so etwas bloß passieren? Die Dynamiken zwischen den beiden Menschen schaffen solche Probleme. Man liebt jemanden, will ihn nicht verlieren und geht Kompromisse ein, die vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wären. Aber was passiert dann mit dem Selbstwertgefühl? Sinkt das gleich mit den Ansprüchen? Die Antwort lautet: Ja, leider. Denn der Fokus liegt immer mehr, aus Angst, z.B. erneut betrogen zu werden auf dem Partner. Er wird zum Lebensinhalt, die Gedanken kreisen nur noch um ihn: Während der Arbeit, Freizeit oder sogar in den Träumen. Besser ist es nur dann, wenn man "ihn" beobachten kann, doch kaum ist er nicht in der Nähe, kehren negative Emotionen zurück: Traurigkeit, Angst, und Misstrauen. 

Manche beginnen sich zu fragen, ob sie denn nicht verrückt seien? Zum anderen wird bei solchen Personen nach einiger Zeit die Motivation sinken, den Partner davon zu überzeugen die Schönste, Klügste und Beste für ihn zu sein. Aber warum das? Warum sinkt bloß die Energie, um die eigene Intelligenz und Schönheit zu pflegen? Nun, wer niemals rasten und einfach auch mal einen schlechten Tag haben darf, überfordert sich emotional und geistig. Die Mrs. Little Perfect ein Leben lang zu spielen, stelle ich mir sehr schwer vor...Wie viel soll man für die wahre Liebe hinnehmen? Wie viel Beziehungsarbeit müssen wir leisten? Sollte die wahre Liebe nicht auch die Selbstliebe mit einbeziehen?

Abgesehen davon: Wie sollte Frau ihre eigenen Pflegerituale zu schätzen wissen, wenn ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit entsteht: "Bringt ja alles nichts. Ich habe schon so viel ausprobiert und nichts hat geholfen, ihn glücklich zu machen." Jeder Mensch spürt, wenn und wann er sich verstellen muss. So eine schauspielerische Leistung macht zwangsweise irgendwann unglücklich. Wir wünschen uns doch endlich so angenommen zu werden, wie wir sind. Deswegen: Habt den Mut euer eigenes "Ich" zu zeigen. Genießt Dinge, die ihr gerne für euch tut und achtet darauf, dass eure freie Zeit, euer eigenes "Ich" nicht zu kurz kommt... 

Gönnt euch herrlich duftende Aryuveda-Öle, die auch eine heilende Wirkung haben. Cremt euch liebevoll ein, nicht wie von der Tarantel gebissen, sondern achtet darauf wie viel Druck ihr während der Bewegungen vollführt, wie viel Zeit ihr euch nehmt und welche Pflegeprodukte eurer Haut gut tun. Ihr kennt sicher Menschen, die nach dem Fitnesstraining ihre Lotion so hastig und fast schon brutal auftragen, dass jeder Partner bei einer Massage schon zwangsweise "Au!" schreien würde. Komischerweise stört sie das nicht beim eigenen Körper, ganz nach dem Motto: "Bin ja nur ich..."! Aber was sagt das bloß über deren Selbstliebe aus? Jeder, der schon mal eine aufreibenden Beziehung erlebt hat, weiß, dass Frau trotz schwierigem und mit narzisstischen oder bindungsängstlichen Tendenzen geprägtem Partner glücklich sein kann, wenn sie sich selbst respektiert und liebt. Es nützt nichts, die Ansprüche und Erwartungen gegen Null zu schrauben und sich irgendwann in einem Burn-out zu verlieren.