Kulturtrip zu zweit - Venedig

Venedig zählt zu den schönsten Städten Europas. Von Kärnten ausgehenden, beträgt die Fahrzeit lediglich rund 2,5 Stunden – eigentlich ein Katzensprung, der sich für einen Kurzurlaub immer wieder lohnt.

 

Eine geschichtsträchtige, ehrwürdige und vielleicht auch ein wenig unheimliche Metropole. Letzteres könnte aber auch daran liegen, dass ich den Film „Wenn die Gondeln Trauer tragen“, zu oft gesehen habe... 

Venedig verdankt seine einzigartige Architektur dem byzantinischen Reich, das nach dem Zerfall Roms Einzug hielt und sich mit der später entwickelten Gotik vermischte. Dadurch erhielt die Stadt seinen venezianisch – byzantinischen Stil. 

Der Markusdom ist das eindrucksvollste Bauwerk an dem diese architektonischen Elemente gut erkennbar sind. Hierbei handelt es sich um eine byzantinische Basilika, deren Kumpel, Wände und Fußböden mit Mosaiken bedeckt sind. 

Allen Kunstinteressierten empfehle ich auch, den Dogenpalast zu besichtigen. Der Palazzo Ducale wurde, gleich dem Markusdom im 9. Jahrhundert als Kastell errichtet, fiel aber mehrmals schweren Bränden zum Opfer. Sein heutiges Aussehen erlangte er erst im 14. und frühem 15. Jahrhundert. Das Porta della Carta, der Haupteingang des Palastes stammt aus dem 15. Jahrhundert und ist mit seinen aufwändig gestalteten Spitzbögen ein wahres Meisterwerk der gotischen Architektur. Das Gebäude diente als Regierungssitz, Justizpalast und war die großzügig gestaltete "Villa" der Dogen. Ihr solltet unbedingt genügend  Zeit für die Besichtigung des Sala delle Scudo, dessen Wände mit Landkarten bedeckt sind, einplanen. Da man in diesen Epochen mit Gefangenen nicht allzu zimperlich umging, gibt es natürlich auch eine Folterkammer. Interessanterweise ist die in der Nähe des Festsaales gelegen, sodass die Adeligen, die Schreie der Gefolterten vernahmen...

Die Stadt, die ihren besonderen Stellenwert auch den Kanälen zu verdanken hat (insgesamt rund 38 km) und den damit einhergehenden 435 Brücken, (wie z.B. Rialto oder die „Seufzerbrücke“) wird seit Jahrhunderten mit denselben Problemen konfrontiert: Gemessen an der Einwohnerzahl (rund 263.000), ist das Platzangebot ausgesprochen rar und die wundervollen Bauten sind durch Wind und Wetter in Mitleidenschaft gezogen.

Architekten versuchen mit ausgefeilten Projekten, Venedig mit Fluttoren (und Sandbänken) zu schützen, so dass sich an dieser Stadt noch viele Touristen erfreuen können.

 

Apropos Platzmangel: Endlich angekommen, stellt sich mir immer die Frage: Wo soll ich das Auto parken? Bitte nicht in der Nähe des Stadtzentrums, sondern ein wenig außerhalb in einer Parkgarage. Das hat den Vorteil, dass sich Gebühren in Grenzen halten! Die Gefahr, sich in den engen Gassen zu verlaufen ist recht groß, doch günstigerweise haben die Venezianer große Tafeln mit Stadtplänen angebracht. Damit finde ich jedes Mal meinen Wagen wieder!

 

Die Innenstadt erreicht man dann bequem zu Fuß oder per Boot. Beides ist mehr als lohnenswert, wobei ich während der Spaziergänge, um ehrlich zu sein, Bäume vermisse. Mein Hund wäre über das wenig vorhandene Grün mehr als enttäuscht.

Für Zweibeiner gibt es dafür rund um den Markusplatz großartige Kunstausstellungen und frei zugängliche Klassikkonzerte, die sich großer Beliebtheit erfreuen. 

 

 

In den Sommermonaten kann es in der Altstadt mit den vielen sich durch die Gassen schiebenden Touristen heiß und stickig werden. Ein stückweit außerhalb finden Besucher aber auch romantische Gaststätten und Cafés mit kleinen Parkanlagen (hier spenden zahlreiche Bäume schatten), um sich abzukühlen und der italienischen Küche ganz hinzugeben. Besonders lecker finde ich die italienisch Variante von Pasta to go, eher Gnocchi to go mit Pesto, Champignons, Käse oder Rucola. Am besten probiert man einige Restaurants aus, um seine eigene Lieblingsvariante des köstlichen „fast foods“ - im Sinne von wird schnell serviert und unterwegs gegessen - zu finden.

 

Souvenirs, Fashion und romantische Pensionen finden sich so gut wie überall! Es lohnt sich auf alle Fälle, die kleinen Läden zu besuchen. Angesichts der guten Qualität der  Kleidung sind die Preise ausgesprochen günstig. Weniger preiswert ist die Idee, ein direkt am Marktplatz gelegenes Café aufzusuchen, um sein Abschiedsgetränk zu genießen...Doch was soll´s: Wir besuchen ja nicht jeden Tag Venedig, der wundervolle Ausblick auf den Campanile entschädigt für alle Unkosten.

Jenen Lesern, die sich noch weitere Informationen wünschen, empfehle ich die Dokumentation "Das unsichtbare Venedig"/ ZDF Info

 

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/das-unsichtbare-venedig-hinter-den-fassaden-102.html