In destruktiven Beziehungen gibt es einen Part (Narzisst, Borderliner, etc.) der frei von Schuld und Sünde lebt, über Recht sowie Unrecht bestimmt und - natürlich sein passendes Gegenstück, das unter diesen schweren Lasten emotional zusammenbricht.
Blame shifting bedeutet, dass jemand für Fehler nicht die Verantwortung übernimmt, sondern sie euch überträgt. Der Ausgang bleibt derselbe, trotzdem gibt es verschiedene Arten von "Schuldzuweisungen".
Dabei übernehmen destruktive Partner gerne die Rolle des Opfers: Angenommen ihr wurdet betrogen und erwartet dafür eine angemessene Entschuldigung oder eine Erklärung, die euch helfen könnte, diesen emotionale Schock leichter zu überwinden. Ihr hofft, dass sich die Beziehung wieder stabilisiert und seid bereit an euch zu arbeiten. Stattdessen herrscht binnen kürzester Zeit Fassungslosigkeit, angesichts der dreisten Aussagen des Gegenübers: "Du bist selbst schuld. Wenn du attraktiver/ aufmerksamer wärst...oder...Der Alltag ist furchtbar eintönig. / Du nervst mich mit deiner Eifersucht. / Du bist verrückt, viele anderen (Frauen/ Männer) sind besser als du. Er/ Sie versteht mich viel besser. Gib dir doch einmal Mühe!"
Eure Emotionen zählen nicht. Während eines romantischen Dinners und vollkommen unerwartet, fühlt ihr euch durch Aussagen eurer/ eures Liebsten verletzt: "Warum hast du dich nicht schöner zurecht gemacht? / Willst du das jetzt wirklich noch essen? Was ist mit deiner Diät? / Gestern hatte ich ein tolles Gespräch mit XY. Er/ Sie ist so charmant, toll und liebevoll. Eine sehr interessante Person. / Ich spüre kaum Liebe zwischen uns beiden. Irgendwie fühle ich mich leer. / Du bist heute langweilig....etc." Ihr bringt jetzt eure Verwunderung und Traurigkeit zum Ausdruck, aber der Partner kann die "übertriebene" Aufregung nicht nachvollziehen. "Das war doch nur ein Scherz. Meine Güte, seit wann bist du so humorlos? Ich wollte dir doch nur helfen. Jetzt bin ich dir gegenüber ehrlich, so wie DU das wolltest und nun passt es dir wieder nicht." Mit viel Pech wird der Abend noch schlimmer und ihr werdet für eure "Aufmüpfigkeit" gnadenlos ignoriert und missachtet.
Ein gut gemeintes Gespräch wird zum Ausgangspunkt vieler EURER Unzulänglichkeiten. Immer wieder versuchen Frauen als auch Männer, Narzisst(inn)en und Borderliner(innen) mit einem Übermaß an Geduld, Liebe und Verständnis, aus deren Problematik zu befreien. Also beginnen sanftmütige Partner (eindeutig zu viel Sanftmut!) mit meistens schon abhängigen Verhaltensweisen, Dinge zu klären, ihren Bedürfnissen (leise) Raum zu schaffen. Bemühen sich ohne Ende, positive Veränderungen herbeizuführen. Doch, eine harmlose Frage bzw. Äußerung, womöglich konstruktive, sanfte Kritik enden in einer Spirale von: "Aber du hast doch auch, damals... / Ich schaffe alles, nur du nicht. / Wenn du ein Problem hast, dann ist das nicht meines, denn ich habe keines. / Wenn du nicht zufrieden bist, geh einfach."
Schlimmer geht immer...Nämlich dann, wenn euer Verhalten und die damit einhergehenden Bemühungen für die emotionalen Probleme des anderen herangezogen werden: "Du hast mich ausgenutzt. / Du hast mich abhängig gemacht. / Ich konnte dir nie vertrauen. / Du hattest nie Geduld, Verständnis. / Du hast mich bemuttert"...oder "Du hattest nie Zeit für mich."
Konklusio: In diesen Verhaltensweisen sind viele Reaktionsbildungen und Projektionen verborgen. Vertraut eurer Intention und Wahrnehmung und denkt an eure Grenzen.