Beziehungen sollten nicht darauf beruhen, sich so viel Mühe zu geben, bis man physisch und psychisch stark beeinträchtigt ist. Toxische Partnerschaften sind ein ewiger Kampf, um möglichst perfekt zu sein, fehlerfrei, den Partner zu 100 % zu unterstützen und "seine" Gedanken schon vorab zu lesen. Jeder kleinste "Fehler", oftmals Lappalien und bestenfalls als Missverständnis zu bewerten, wird hart bestraft. Die Verantwortung für das Funktionieren der Beziehung, für den reibungslosen Ablauf des Alltags lastet auf ihren Schultern.
Diese Situation lässt sich am besten mit Adjektiven beschreiben, die auf -los enden: kraftlos, mutlos, antriebslos, hilflos sowie hoffnungslos. Das ständige "gaslighting", die Manipulationen und Machtspiele, die sich im Kreis drehenden Diskussionen und Schuldzuweisungen sind für Betroffene quälend. Das eigene Selbst schwindet, löst sich förmlich auf. Es fühlt sich an, als würde man bei lebendigem Leib gefoltert werden und könnte dieser emotionalen Hölle nicht entfliehen, als ertränke man in meterhohen Wellen, ohne Aussicht auf Rettung.
Doch die gibt es!
Denn eine Begrifflichkeit, ebenso auf -los endend, lässt Hoffnung aufkommen: Die Beziehung loslassen. Die Illusion der perfekten Liebe loslassen. IHN loslassen. Unabhängig davon, wie viel Mühe, Leidenschaft und Liebe die Opfer investieren, es wird niemals ausreichend sein.
60% der Frauen verlassen toxische Partner, nachdem sie erste Anzeichen der "Red Flag List" entdecken konnten. Ich finde das macht Mut und gibt Kraft, ein neues Leben zu beginnen, ohne "blame shifting", "gaslighting" oder "future faking".
Schämt euch bitte nicht, Hilfe für eure Notsituation, in Anspruch zu nehmen. Jemand, der sich mit diesem Thema beschäftigt hat dafür seine berechtigten Gründe. Der Weg ist nicht immer leicht, aber wagt den Schritt in ein neues Leben, voller Zuversicht.